Donnerstag, 6. März 2008

In Weißer Strand

Weißer Strand ist die Übersetzung von Shirahama (白浜), der Ortschaft, in der ich letzte Woche 2 Tage verbracht habe.


Aber vorher: Mir ist heute erst aufgefallen, daß Blogger beim gestrigen Eintrag den letzten Absatz "verschluckt" hat, was mich nicht wundert, da gestern die Google Anwendungen (Mail, Blogger, Picasa) alle bei mir Probleme gehabt haben. Entschuldigt bitte, es ist repariert, und die Kolumne vom letzten Eintrag jetzt auch zu lesen.

Fahren wir fort.


Eine Warnung vorweg: Heute sind wieder viele Photos eingebunden.
Shirahama liegt in der Präfektur Wakayama im Süden der Kansai-Region, im Südosten der Osaka-Bucht und ich war damit fast an der Südspitze der Hauptinsel Honshu. Shirahama ist auch für Japaner ein sehr beliebter Ausflugsort, in erster Linie wegen des namesgebendem weißen Sandstrands, weswegen sich der Ort von Ende Juli bis Ende August (die Zeit in der Japaner im Meer schwimmen gehen) sich vor Touristen kaum retten kann. Übernachtet habe ich in einem Ryokan, komplett mit einem kleinem Garten und Koi, welches von einem netten alten Ehepaar betrieben wurde. Bis zum Abend habe ich keinen einzigen anderen Ausländer in der ganzen Stadt gesehen, dann erst sind ins Ryokan zwei Italienerinnen und ein Amerikaner gekommen. Wir waren die einzigen Gäste und ich würde mal wagen zu behaupten, die einzigen Ausländer weit und breit.

Ein Photo eines aufgelegten Futons, sowie des Ehepaars (der Großvater sprach auch wirklich gutes Englisch) und meiner "Mitbewohner".








Hier ein paar Eindrücke des Strandes, und des Daimyos während er sinnierend auf das Meer starrt ...








Lustiges Detail: Der weiße Sand wurde eigentlich schon vor langer Zeit fast aller weggeschwemmt, weswegen die Japaner weißen Sand aus Australien importiert haben. Warum Australien? Weil der Sand von dort genau wie der originale aussieht.

Andere berühmte Plätze sind die Vollmondinsel (engetsutou 円月島), so genannt wegen des kreisrunden Lochs in der Mitte.




Die Klippe der Tatami-matten, weil es so aussieht als wären unzählige Tatami-Matte übereinander gelegt (allerdings befürchte ich, man muß schon mal in Japan gewesen sein, um das zu erkennen).




Die Drei-Stufen-Wand/Klippe, Sandanpeki. Zieht sich recht lang dahin, wünderschön anzusehen, besonders am Abend und man kann auch ein wenig herumklettern.






Sakino-yu Onsen. Ein Freiluft-onsen dessen Wasser in einem natürlichen Steinbecken ist, und der direkt am Meer liegt. Und mit direkt am Meer meine ich, daß einem große Wellen, Meerwasser ins Gesicht spritzen können. Im Sommer (Ende Februar war's dafür zu kalt) kann man direkt die paar Meter zum Meer steigen und sich dort im Wasser abkühlen. Doch Vorsicht, Männer! Die Spechtler von der Damen-Seite schauen nur zu gern einem nackten männlichen Gaijin dabei zu.
Benützungsgebühr des Onsen: 1,80 Euro
Da ich keine Photo habe, verwende ich das Bild aus der Wikipedia, aber in Wirklichkeit ist er schöner, vor allem bei Sonne.


Photo im Besitz von BUJDOSÓ Attila


Da Shirahama ein Onsen-Resort ist, gibt es auch über die Stadt verteilt besonders viele Fußbäder. Das sind kleine Becken mit Thermalwasser gefüllt, in denen jeder mal kurz seine schmerzenden Füße halten kann, natürlich gratis.

Was mir beim Sonnenuntergang aufgefallen ist, ist das die Sonne nicht im Meer versinkt, sondern hinter dem, ca. 100 km entfernten, Shikoku.




Meine Gesamteindruck von Shirahama wird wunderbar in diesem Photo zusammengefaßt.





Interessante (und lustige) Fakten/Meinungen über Japan:

Der Sagino-yu Onsen ist eine der Top 3 heißen Quellen in Japan (eigentlich gleich zweimal: der drei großen und der drei alten) und ist vor allem wegen seines Alters berühmt. Angeblich wurde Shirahama und der Onsen bereits in einer der ältesten noch erhaltenen japanischen Texten erwähnt, und er wäre somit seit ca. 1300 Jahren in Benutzung. Auch brüstet sich die Stadt damit, daß angeblich mehrere große, berühmte Kaiser, einige bereits in der Heian-Zeit (781–1198), hier gebadet haben. Das Wasser, daß im Onsen verwendet wird, ist in den oberen Becken dermaßen heiß, daß im Becken, heute mittels eines einfachen Gartenschlauchs, kaltes Wasser hinzugefügt wird, da man sich sonst verbrüht.
Doch wer es aushält, kann sich auch direkt unter den heißen Zufluß setzen.

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