Sonntag, 17. April 2016

Kurzurlaub - Eine Woche Japan

Da ich nicht wieder 5 Jahre auf meinen nächsten Besuch in Japan warten wollte, hatte ich spontan beschlossen stattdessen schon nach 5 Monaten dem Land wieder einen Besuch abzustatten. Rechtzeitig zur Kirschblüte im April 2013.
Mag für manche irre klingen, aber was ist schon normal, außerdem war ich dieses Mal nicht allein.
Also, auf ein Neues vom 6.-14.April.

Ich bitte um Verzeihung um die ausschweifende Erzählung, aber das will ich nicht unerwähnt lassen: Irgendwie stand die Reise unter keinen guten Stern. Beim Verlassen meiner Wohnung wurde ich auf dem Zebrastreifen (ich hatte Grün) von einem Radfahrer "abgeschossen" (in Wien mit Radfahrern nichts Neues). Nichts Schlimmes passiert aber Hose kaputt; zurück in Wohnung andere Hose anziehen; dadurch aber Gepäckaufgabe versäumt; dadurch Anschlußflug nach Frankfurt versäumt; zweiter Flug 1 Stunde später möglich (sogar noch einen der letzten Plätze bekommen) aber verdammt knapp.
Während ich im zweiten Anschlußflug zitterte, zitterte meine Begleitung schon im Flugzeug vom Hauptflug, ob ich es rechtzeitig schaffen würde, da ich alle Buchungen gemacht habe und z.B. nur ich wußte welche Hotels wir haben etc.
Dank eines wunderbaren Service der Lufthansa (private Abholung) war ich dann doch 10 Minuten vor Abflug im Flugzeug, und sogar der Koffer dabei.
Damit hat es aber erst angefangen.

Beim Anflug auf Tôkyô waren schon längere Zeit schwere Unwetter im Gange (Sturmregen, starke Winde etc.), sodaß unser Flugzeug nicht nur harte Turbulenzen hatte, sondern auch mehrere Landeversuche machen mußte. Beim letzten sah man durch die Außenkameras, daß wir recht schief reinkamen. Natürlich waren dann auch die Züge nach Tôkyô gestrichen, weil die Strecke komplett überflutet war (der Flughafen ist übrigens ca. 1 Stunde mit dem Zug von Tôkyô entfernt). Zum Glück gibt es eine weitere Zugstrecke weiter nördlich aber da die nicht von JR gebaut und betrieben wird, war sie für uns nicht gratis und wir mußten einiges extra zahlen. Und am Samstag war dann noch ..., aber dazu später.

Dafür hat uns das Wetter in Tokyo entschädigt: Während in Österreich März und April bis dahin recht kalt und unwirtlich war, hatten wir in Japan Sonne und über 20 Grad (ein Faktum, das mir als Facebookpost einige "negative Reaktionen" einbrachte :D ).


Die Woche war relativ unspektakulär, 3 Tage Tôkyô, 3 Tage Kôbe mit Ausflügen nach Kyôto und Arima (Onsen-Besuch!) und die letzte Nacht wieder in Tôkyô (die wir praktisch durchgemacht haben, japanische Freunde und Karaoke sei Dank).

Erwähnenswert ist vielleicht, daß wir endlich einen Heurigen in Kôbe gefunden haben.
Das Photo ist leider sehr schlecht, da von meinem alten Handy (und von drinnen hab ich keines).



Kirschblüte in Arima (etwas abgeblüht, wegen Regen)



Am Samstag wollten wir am Vormittag pünktlich nach Tôkyô fahren um, wie erwähnt, die letzte Nacht dort zu verbringen, allerdings traf, um die Woche abzurunden und passend zu ihrem Beginn, um ca. 5:30 Uhr ein Erdbeben der Stärke 6,3 Kôbe. Es hat uns aufgeweckt, aber da 6,3 Gott sei Dank nicht so stark ist, bin ich, da ich weder Evakuierungsalarm noch Sirenen gehört habe, einfach wieder eingeschlafen. Na was, war nicht mein erstes Erdbeben in Japan, man gewöhnt sich daran. Wirklich!
Für meine Begleitung war es jedoch das erste und da war nicht mehr an Schlaf zu denken.
Wie gesagt, 6,3 ist nicht so stark für japanische Verhältnisse, daher gab es nur ca. 20 Verletzte (niemand schwer) sowie etwas Sachschaden und am Vormittag hat man auf den Straßen auch keine besonderen Anzeichen gesehen. Es hat bei den Leuten nur eine böse Erinnerung wachgerufen, da vor ca. 20 Jahren das Große Hanshin-Erdbeben um fast genau die gleiche Uhrzeit Kôbe getroffen hat.

Wie dem auch sei, das einzige Problem für uns war, daß der Shinkansen Verspätung hatte, mit dementsprechenden Rückstau von Passagieren an den Bahnhöfen, da die Züge bei größeren Erdbeben automatisch auf der Strecke stehenbleiben und die Schienen auf Brüche kontrolliert werden.
Das Faszinierende: Obwohl wir mit mit fast zwei Stunden Verspätung weggekommen sind hatten wir in Tôkyô schon wieder gut aufgeholt, nur eine halbe Stunde Verspätung, da hat der Shinkansen mal richtig Gas gegeben.

Die Heimreise verlief dann ohne Probleme, obwohl ich persönlich nach dieser Woche mit einer Notlandung in Sibirien gerechnet habe.
Bis zum nächsten Mal!
(Spoiler: 1 1/2 Jahre später)



Interessante (und lustige) Fakten/Meinungen über Japan:

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