Mittwoch, 21. November 2007

Lustig und Anstrengend

Vor einer Woche war ich nicht nur auf der Spielemesse in Osaka, sondern auch am Samstag am Universitätsfestival. Sowas ist in Japan immer eine große Sache.
Es dauert 2 Tage (Samstag und Sonntag), und wird zu einem großem Teil von den Studenten bzw. den Studentenklubs selber organisiert, zu diesem Zweck werden am Freitag davor, ab Mittag, alle Kurse gestrichen.
Das Fest selbst läuft folgendermaßen ab:
Jeweils von 9 Uhr morgens bis 5 Uhr abends, sind am Hauptcampus unzählige Stände offen (eben von Studenten betreut), die alle möglichen guten Sachen zum Essen und Trinken anbieten, oder verschiedene Spiele (z.B: Bogenschießen). Es ist ein Riesenfest! (war selbst überrascht von der Größe) Natürlich ist das wieder eine Gelegenheit die Fesseln der Uniformität für eine Weile abzulegen , sich verrückt anzuziehen und sich genauso aufzuführen.






Das sind Kerle:



Dazu spielen an verschiedenen Plätzen Bands, und es finden kleine Shows auf einigen Bühnen statt. Um 5 Uhr schließen dann die Stände, und auf der Hauptbühne wird 1-2 Stunden lang eine gute Show geboten (hier ein Beispiel):





Bitte zu beachten, daß keine Musik oder Instrument verwendet wurden, sondern beide Gruppen nur ihre Stimmen benutzt haben.


Danach ist der Hauptteil beendet, aber man hat noch die Gelegenheit sich an anderen Fakultäten Mini-Shows anzusehen, oder in eine der aufgebauten Bars am Campus zu gehen. (Gesetzliche Alter zum Trinken von Alkohol in Japan: 20 Jahre, und das wird an der Uni auch streng kontrolliert) Der Alkohol selbst ist teilweise gut, teilweise ein Fusel, bzw. wird auch nicht allzu stark gemischt (aber bei 60 Cent für ein Cola-Whisky oder Wodka-Lemon macht das GAR nix).
Da viele Studenten arbeiten, besteht der Großteil der Besucher am Tag aus nicht-Studenten (bzw. nicht-Universitätsangehörigen), was für die Uni ein gute Öffentlichkeitsarbeit ist.


Ich persönlich find es sehr schade, das es sowas bei uns nicht gibt.
Doch andererseits wird man wohl kaum viele unserer Studenten dafür begeistern können, freiwillig und ohne Belohnung für ein Uni-Fest zu arbeiten (zumindest nicht die Anzahl von Studenten die man braucht).
Grazer-Studenten mögen hier einwerfen, daß es ja das Usi-Fest gibt. Aber mal ehrlich: Man kann das tolle Festival hier wirklich nicht mit diesem dümmlichen Sauf-gelage zu Hause vergleichen!



Letztes Wochenende:

Ein Freund (David aus Irland) und ich haben beschlossen endlich einmal auf die höchste Erhebung der Rokko-Hügelkette zu wandern, was wir dann am Sonntag gemacht haben. Kurz gesagt: Es war wunderschön ...
Der höchste Hügel (Rokko selbst) der Hügelkette ist zwar nur 931m hoch, aber da es relativ flach aufwärts geht, ist es ein ziemlich weiter Weg von der Station (ca. 4-5 Stunden). Da wir aber leider sehr spät losgezogen sind (David hat verschlafen) und es am Gipfel schon nach 15.00 Uhr war (Sonnenuntergang 16.35 Uhr), konnten wir nicht mehr einen Wanderweg runternehmen, sondern sind auf der Straße den "Gipfeln" entlang westwärts gezogen, bis wir die Serpentinen runter in die Stadt und zur Bahnstation gekommen sind. Insgesamt sind war 9 Stunden fast ununterbrochen marschiert! (etwas übertrieben fürs erste Mal)
Genauer Ablauf des Ganzen: Um 10.30 Uhr los zur Bahnstation, 6 Stationen gefahren, und um 11.00 Uhr den Anstieg begonnen. Um ca. halb 4 am Gipfel dann westwärts, um 20.00 Uhr an der Bahnstation der Uni, dann die (jetzt nur mehr 3) Stationen zurück, und um 21.00 Uhr waren wir endlich zu Hause. Insgesamt waren es wohl zwischen 40-50km (genau weiß ich's nicht wegen der stark verschlungenen Straße die letzten 2 Stunden)
Es war echt anstrengend, aber allemal wert.
Wenn's die Zeit erlaubt, werde ich öfter auf die (kleinen) Berge wandern, und Fuji-san (bei uns fälschlicherweise Fujijama) erwartet mich auch noch.

Diesmal einiges mehr an Photos als gewöhnlich


Ein König macht sich Gedanken über sein Reich ...


Mmm, Abendessen!








Endlich am Gipfel


Weiter gen Westen



Mehr Bilder und Videos dazu, wie immer im Album




Interessante (und lustige) Fakten/Meinungen über Japan:

Es sollten inzwischen alle wissen, daß die Japaner sehr viel von Sport (körperlicher Ertüchtigung) und Gemeinschaft halten, und dennoch können einen die Verkörperungen manchmal ein wenig Angst einjagen.
Wenn zum Beispiel am Gehsteig vor dem Studentenheim die Schulmädchen beim Sport vorbeilaufen, fragt man sich manchmal, ob da die Schülerinnen trainieren oder die lokale Militäreinheit. Nicht nur, daß sie oftmals schön in Gruppen (sogar in Formation) laufen, nein, wie beim Heer ruft die erste in der Gruppe eine Art "Kampfschrei" oder singt etwas vor, welches die anderen im Chor nachmachen.
Leider steht zur Zeit kein Photo oder Video davon zur Verfügung, aber sollte ich eines in die Hände bekommen, werde ich es auf den Blog stellen.


Zum Thema Kontinuierlichkeit: Es wird in Zukunft jeden Mittwoch einen neuen Eintrag geben, mit fallweise extra Ausgaben am Wochenende.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

lieber retsina!
dein leibbursch wurde am heutigen abend zum philistersenior der festenburg gewählt!!!
grüße ins ferne japan
thor

Bernhard Kainz hat gesagt…

sers Sportskanone!

Bis auf's Gipfelkreuz schaut's eh aus wie daheim :).

Wennst Fotos von den morgensportlichen Schulmädchen machst, dann solltest das vielleicht in einen kostenpflichtigen Bereich deines Blogs stellen. Dann kannst deinen Aufenthalt vielleicht verlängern ;).

liebe Grüße,
schaepfer

Belthasar2 hat gesagt…

Gute Idee, aber da hab ich schon
bessere Photos von Schulmädchen in
meinem kostenpflichtigen Teil ...

Paradox is echt PhilX? Is er verrückt, warum tut er sich das (nochmal) an?

Anonym hat gesagt…

frag ihn^^ er lässt dich übrigens herzlich grüßen.
neuen fuxen gibts auch! reception weihnachtskommers!
lg