Mittwoch, 6. Februar 2008

Wiedersehen

Zu Beginn etwas Persönliches:
Am Wochenende ist leider ein Bekannter von mir aus meiner Gemeinde verunglückt.
Im September haben wir noch gemeinsam mit anderen Freunden am Uhudler-Kellerviertelfest gefeiert. Für jene die dabei waren: Am Webalbum sind die Photos davon, auf einigen ist er auch zu sehen.

Mach's gut Dani, wo immer du jetzt auch bist ...



In Japan ist nicht viel Neues passiert, außer das jetzt die letzte Prüfungswoche an der Uni am Laufen ist.

Am Freitag habe ich mich mit Katrina, einer Freundin aus Malaysien getroffen, die in meiner Gruppe während des Sommerkurses an der Uni war (ja, es ist mir klar, daß ich noch immer nicht den Bericht über meinen 3-wöchigen Aufenthalt im Sommer in Kobe abgeliefert habe, danke). Leider war sie nur einige Tage in Kobe und ist bereits am Samstag wieder abgereist, sodaß wir nur ein paar Stunden zusammen verbringen konnten. Wir sind mit einem gemeinsamen Freund in das altbekannte Sushi Etablissement gegangen (sie war auch mit David und mir im Sommer dort) und haben uns anschließend noch ein paar Stunden unterhalten.
Es war schön mal wieder jemanden aus dem Sommerkurs zu sehen, ist das wirklich schon ein halbes Jahr her?








Weiters wurde ich von einer Freundin am Samstag zum Nabe oder Nabemono-Essen in kleiner Runde eingeladen. "Nabe" bedeutet an sich nur "Topf" bzw. "Kochtopf" sowie "Mono" einfach "Ding". Es bezeichnet nur, das man mit mittels Kochtopf verschiedene Dinge, je nach Lust und Laune, kocht, daher gibt es auch viele verschiedene Nabegerichte und Bezeichnungen, da man ja praktisch fast alles reinschmeissen kann. Heutzutage wird es meist mit einem kleinen Topf auf einem Gaskocher zubereitet, in den Wasser und Gewürze getan werden und dann je nach Geschmack Fleisch, Fisch, Gemüse etc. gekocht wird. Wichtig ist dabei für Japaner vor allem das gemeinsame Essen aus einem Topf und das Sitzen um den Kochtopf, da sie der Meinung sind, daß dies eine engere Freundschaft bewirkt (so wurde es mir jedenfalls erklärt). Frei nach der österreichischen Redensart "Beim Essen kumman d'Leut zamm."
Dazu wird man ja auch meistens zu jemandem nach Hause eingeladen, was an sich schon ein großes Zeichen von Freundschaft ist (siehe einen meiner früheren Einträge).








Nachspeise




Das spezielle am Samstag war, daß die Eingeladenen alles Leute waren, die Deutsch lernen und schon mal an der Grazer Uni gewesen sind, oder an die Uni wollen, bzw. 2 Leute die gerade erst mit Deutsch angefangen haben. Trotzdem wurde den ganzen Abend nur Japanisch gesprochen und Graz eigentlich gar nicht erwähnt (ich wurde somit nicht als Lehrer mißbraucht).
Doch das Sitzen im japanischen Sitz (Seiza) ist immer noch sehr schmerzhaft.

Dennoch habe ich es mir nicht nehmen lassen, ihnen guten burgenländischen Wein zu präsentieren. Ich habe nämlich, dank eines Tips von Trummer-sensei, hier in Kobe ein Geschäft gefunden, welches sich auf den Import von österreichischem Wein spezialisiert hat, und da der Gründer und Inhaber ein Burgenländer ist, ergibt sich der Rest von selbst.
Obwohl es ein trockener Blaufränkisch war, hat er ihnen sehr gut geschmeckt und inzwischen haben auch die Deutschen aus meinem Heim Interesse an der Verkostung guten burgenländischen Weines angemeldet. Das wird dann aber wohl ein Eiswein werden.



Interessante (und lustige) Fakten/Meinungen über Japan:

In der vergangenen Woche (3. bzw. 4.Feber) wurde in Japan das Setsubun (節分) gefeiert. Ursprünglich eine Feier zu jedem Wechsel der Jahreszeit, wird es inzwischen in dieser Form nur mehr zum Frühlingsbeginn, nach traditionellem japanischen Kalendar (vom chinesischen stammend), durchgeführt. In erster Linie werden Rituale veranstaltet, um die Oni (eine Dämonenart) zu vertreiben bzw. fern zu halten (vergleichbar mit dem Austreiben böser Geister im Winter in unseren Regionen). Die häufigste Variante, vor allem im privaten Bereich, ist dabei das Verstreuen, bzw. Werfen von Sojabohnen (genannt Mame-maki) auf als Oni verkleidete Leute oder in bestimmte Richtungen im Haus, begleitet vom Aufsagen eines Bannspruches.
Es gibt, vor allem in den buddhistischen Tempeln und shintoistischen Schreinen, noch viele andere Bräuche, welche auch von Region zu Region unterschiedlich sind. In der Kansai-Region ist es ein Brauch eine ungeschnittene Maki-Sushi Rolle zu essen, allerdings hat sich dieser Brauch inzwischen anscheinend auf ganz Japan ausgebreitet. Das Setsubun ist aber kein nationaler Feiertag, und somit ein ganz normaler Arbeitstag.

Randnotiz: Morgen, am 7. Feber, ist heuer Neujahr nach chinesischem Kalendar, welches, wie zum Beispiel Ostern, jedes Jahr an einem anderen Tag stattfindet. Damit beginnt auch das bekannte, ca. 2 Wochen dauernde Frühlingsfest, der Chinesen.

2 Kommentare:

Bernhard Kainz hat gesagt…

Naja, bald kommst ja wieder. Vielleicht nimmst auch soetwas leckers mit zum essen.

liebe Grüße,
schaepfer

Helmut hat gesagt…

Zum Setsubun hab ich übrigens in meinem Wakeijuku-Wohnheim mit den Japanern beim Trinken von Nihonshu irgendwelche kleine Bohnen auf andere, die ein Teufel (Oni) sein sollen, gefeuert.. :-)