Donnerstag, 25. Oktober 2007

Fußball !!!

Ja richtig gehört (äh gelesen): Letzten Samstag waren ein paar Leute
und ich im "Kobe Wing stadium" (zur WM erbaut) um uns das Spiel des Stadtklubs Vissel Kobe gegen den Yokohama FC anzuschaun. Eins gleich vorweg: Der Vissel Klub ist nicht besonders gut. Sie spielen zwar in der ersten japanischen Liga (J-League 1), aber sind nur am 12. Platz von 18, und das ist auch noch ihre beste Platzierung seit Jahren. Na, jedenfalls waren wir am Samstag im Stadion, das mit 42.000 Plätzen halbwegs eine Größe hat, wobei es praktisch auch noch als reines Fußballstadion konzipiert ist (keine Laufbahnen etc.).
Gründungsdatum des klubs ist 1994, was aber nicht verwundert, da die meisten japanischen Profivereine erst in den 90er-Jahren entstanden sind, die J-League selbst gibt es erst seit ca. 1991. Davor waren es eigentlich alle Werksmannschaften, die in Amateurligen gegeneinander angetreten sind. Vissel war z.b. von der Gründung 1966 bis 1994 der Kawasaki Steel Soccer Club.
Der Rest sollte bei Wikipedia nachlesen zu sein, also zurück zum Spiel.

Das Stadion war ganz gut besetzt (auch wegen der guten Leistungen in dieser Saison), ausgenommen natürlich das Viertel mit den Auswärtsfans. Viele Leute sehen sich das Spiel in aller Ruhe an, ohne die Mannschaft wirklich lautstark zu unterstützen (liegt vielleicht an der japanischen Zurückhaltung) ausgenommen die Zuseher im "Supporter"-Viertel, das sind die wahren Fans (natürlich waren wir in diesem Teil).
Das Spiel selbst hat Vissel 3:0 gewonnen, und ohne den Yokohama-Tormann wäre es wohl 5:0 oder 6:0 ausgegangen, er war Yokohamas bester Mann.
Aber ich sag's euch ehrlich: Das Zuschaun hat fast physisch wehgetan. Beide Mannschaften haben echt so schlechten Fußball gezeigt, das fast unsere Liga oft noch besser ausschaut. Vor allem ist wieder ganz klar das typische Problem mit dem japanischen Fußball ins Bild gerückt: Keiner will schießen! Anstatt daß am Sechzehner ein Spieler abzieht, wird einfach immer nur weitergepaßt und versucht den Ball sozusagen ins Tor zu schieben. Angeblich hängt es wohl mit der Einstellung zusammen, daß das Team alles ist, und ein Spieler weder einem anderen Spieler den Ruhm stehlen, noch dem Team durch einen vergeigten Schuß vielleicht schaden will.
Das Nationalteam ist dank verschiedener ausländischer Trainer in dieser Beziehung besser geworden, aber man erkennt die Tendenz des "Zuviel-Passen" noch deutlich.

Hier einige Videos aus dem Stadion









Man beachte auch die Flaggen mit "gewissen" Farb-und Formkombinationen und mit eisernem Kreuz.
(Bei uns wär man wohl so schnell vorm Kadi wegen Wiederbetätigung, daß man gar nicht zum Schaun kommt)


Trotzdem ist Fußball im Vergleich zu Baseball wenig präsent in Japan. Im Sommer habe ich ein Spiel der Hanshin Tigers besucht, zwar auch kein sonderlich Wichtiges, aber es waren viel mehr Fans und eine viel aufgeheiztere Stimmung. Siehe hier:








Interessante (und lustige) Fakten/Meinungen über Japan:

Bei uns gelten Computerspiele größtenteils noch als Kinderspielzeug und Erwachsene, die Spieler sind, werden oft als etwas unreif angesehen. Hier ist man bereits weiter: Es gibt gezielt Aktionen für erwachsene Spieler und auch Personen jenseits der 30 sehen sich nicht als zu schade für Computerspiele an.
So saß gestern zum Beispiel neben mir im Portliner (der Zug zur Insel in der Bucht wo ich wohne) eine Geschäftsfrau (geschätztes Alter: 33) mit einem Nintendo DS Lite (im Prinzip ein Gameboy nur viel weiter entwickelt) und spielte, und die anderen Fahrgäste haben sie auch nicht mit merkwürdigen Blicken bedacht. Natürlich hat sie, der Höflichkeit entsprechend, den Ton ausgeschaltet.
Vielleicht sollte ich dauerhaft hierher ziehen?

Zudem die Playstation 3 hier für umgerechnet knapp 350 Euro statt 600 bei uns?

Freitag, 19. Oktober 2007

Mhmm Essen:

Also, die meisten werden schon wissen, daß es hier so ziemlich
alles gibt, aber die wenigsten wissen wie gut und sogar billig es ist!
Aber fangen wir mal am Anfang an, bei den Geschäften.

Die meisten Geschäfte öffnen erst ab 11.00 Uhr vormittags (manche ab 10.00 manche ab 13.00), haben aber dementsprechend offen bis 20.00 oder 22.00 Uhr. Und damit meine ich wirklich Geschäfte, für Gewand, Elektronik etc.

Supermärkte öffnen in der Früh und haben normal offen bis 21.00 Uhr, manchmal bis 23.45.
Und dann gibts da noch die Konbini (von Englisch convenience = angenehm):
Diese Dinger sind 24 Stunden am Tag, fast 365 Tage im Jahr offen, und haben Sachen quer durch den Gemüsegarten. In erster Linie natürlich Essen und Getränke, aber auch eine Auswahl von Sachen, die man bei uns beim DM findet.

Was am Anfang irritierend ist, ist der Schrei der einem im Geschäft empfängt.
Den sobald ein Angestellter einen Kunden sieht, oder einer den Laden betritt, sagt er zu ihm "いらっしゃいませ" irasshaimase, sowas wie "Herzlich Willkommen" in sehr höflicher Form, und mit sagen meine ich, daß sie einem das manchmal regelrecht entgegengeschrien wird, damit man es ja mitbekommt.
Helmut hat mir erzählt, daß das in Tokyo nicht mehr so üblich ist, aber hier in der Kansairegion ist es alltäglich. (Ungehobelte, unhöfliche Tokyoter, hrm)
Da wir grad bei Aussprüchen von Angestellten sind: Wenn man was kauft und bezahlen geht, sagen einem die Verkäufer nicht nur was das Ganze kostet (steht eh auf der Anzeigentafel), sondern auch mit wieviel man bezahlt. z.B: "Das sind 365 Yen. *reiche Schein hin*; 1000 Yen, 635 Yen zurück."
Schlimmer wirds nur mit folgendem: Sie fragen einem ob man ein extra Sackerl braucht, Stäbchen haben will, gewisse Sachen schon in der Mikrowelle des Geschäts aufwärmen soll, ob man eine Kundenkarte hat, etc. Eigentlich sehr nett, nur sind das alles eingelernte Floskeln, und sie nuscheln sie so schnell runter, daß man rein gar nix versteht.

Was meiner Meinung nach schön ist, ist das man nicht einfach mit "Sie" angesprochen wird (im Gegenteil, wenn man den Namen einer Person, oder ihren Status kennt, gilt "Sie" als unhöflich), sondern eben mit dem Status dem man gerade einnimmt. Im Geschäft ist man somit der Okyaku-sama; der "Hoch verehrte Kunde".

Und nun für Leute, die gern gute Sachen billig haben (mich eingeschlossen).
Ab ungefähr 19.00 Uhr beginnen die Supermärkte (auf japanisch: suupaa) graduell die Preise runterzusetzen, für Sachen, die sie am nächsten Tag nicht mehr verkaufen wollen, in erster Linie Fisch und Fleisch (wobei der am selben Tag gebrachte Fisch gemeint ist, also ist er frisch).
Und ab spätestens 20.45 Uhr sind die Sachen dann zum halben Preis zu haben.
Ein großes Stück roher Lachs für 2 Euro? Nur her damit! Eine Schale Oktopus (Krake) für 1,50 Euro? Aber immer wieder gern! usw. usw.
Und das Beste? Alles schon sofort eßfertig.

Also mein Tip: Wenn ihr mal in Japan seid, es billig wollt, und nix dagegen habt etwas später Abend zu essen, stürmt den nächsten Supermarkt!


Und jetzt zum eigentlichen Titel des Beitrags -- Essen:

Damit gewisse Leute endlich Ruhe geben: Mochi (als Süßigkeit)




Mein Abendessen gestern: Frittierter Tintenfisch-Arm ("Ika" Rechts), Frittierte Oktopustentakel ("Tako" links) und Baby-Tintenfische



Mein Abendessen heute: Ebi (Garnelen oder Shrimps) und eine große Oktopustentakel, unwahrscheinlich gut



Und falls es Vorurteile wegen rohen Kopffüsslern gibt; in Korea ißt man die Oktopusdinger manchmal lebendig, und dann greifen die Tentakeln während des Essens noch im Gesicht herum.
(Wer schon mal den koreanischen Film "Oldboy" gesehen hat, weiß was ich meine,
auch wenn sie es in Wirklichkeit eleganter machen)



Interessante (und lustige) Fakten/Meinungen über Japan:

Japaner essen viele Sachen (vor allem Nudelgerichte) nicht nur wirklich schnell,
sondern auch kochend heiß, da sie der Meinung sind, daß die Gerichte so am besten schmecken.
Um das zu schaffen, saugen sie beim Nudeln essen Luft ein, damit sie sich nicht verbrennen, was in einem sehr lautem Schlürfen resultiert. Bei uns würde soetwas als extrem unhöflich und als sehr schlechte Tischmanieren gewertet werden, hier sieht man sogar Geschäftsleute in Restaurants das machen.
Der Westler der wartet, bis seine Suppe kühler wird, oder darauf bläst wird mitleidig belächelt.

Interessant ist die Tatsache, daß es auch bei uns früher zum guten Ton gehörte, seine Suppe genußvoll zu schlürfen. Auch Knigge hat noch davon abgeraten, auf die Suppe im Löffel zu blasen, lieber etwas warten.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Aussichten aller Art

Tja, Uni-Leben wird jetzt wirklich anstrengend, deswegen werden meine
Einträge in Zukunft spärlicher kommen.

Apropos Uni: Es gibt hier mehrere Campus, auf dem Hauptareal drei:

Der Blick vom tiefsten Punkt, wo das Auslandsstudentencenter steht:




Vom Intercultural-Studies Campus, auf mittlerer Höhe:





Und direkt vor der Fakultät für Business Administration (BWL), einem
der fast höchsten Punkte des Hauptareals.

Auf der rechten Seite kann man ganz leicht eine der Bucht vorgelagerte Insel sehen.









Dazu haben sie noch 3 andere Campus, die teilweise sehr weit vom Hauptcampus entfernt liegen, wobei der Fukae besonders toll ist, da dort die Fakultät für Maritime Wissenschaften untergebracht ist, komplett mit modernem Trainingsschiff und Schiffkursen, unter anderem auf einem schönen Dreimaster Segelschiff.

An der Kobe-Uni hat auch das EU-Institut Japan, Kansai; für Studien betreffend die EU seine Hauptabteilung, aber leider kann ich dort nicht studieren.


Doch Kobe hat auch anderes als Studieren zu bieten, deswegen zu etwas, was vor
allem die Damen interessieren dürfte: Einkaufen.

Es gibt einige interessante Einkaufszentren, z.B: das Sannomiya-Center, aber besonders gefällt mir Harbor-Land. Das Einkaufen ist ein Wahnsinn, soviel wie es dort gibt.
z.B: Ein Sportgeschäft, wo 100 x 20 m (mindestens) nur für Sportschuhe
für verschiedene Zwecke reserviert sind. (Walking shoes, town shoes etc.), und alles
auch noch überhaupt nicht teuer.
Es gibt auch verschiedene kulturelle Veranstaltungen, diese Woche wurde ein großer Biwa-Wettbewerb (Art 4-seitige japanische Laute) veranstaltet, war wirklich wunderschön.
Dazu gibt es einen Vergnügungspark, ein Arcade (Computerspielhalle),
und natürlich das gelobte Land, wie in der Prophezeiungen im heiligen Buch vorausgesagt ...
Sweets Harbor

Auf fast einem ganzen Stockwerk ist alles voll mit Süßigkeiten, Schokolade, Kuchen, Eiskrem und mehr in verschiedensten Auführungen und Motiven ... Ach schaut euch einfach die Bilder an.











Interessante (und lustige) Fakten/Meinungen über Japan:

Das Prunkstück des japanischen Zugsystems ist der Shinkansen (新幹線). Der Hochgeschwindigkeitszug der seit 1964 (Eröffnung zu den olympischen Spielen) durch Japan kurvt und in den ich mich verliebt habe ;)

Er fährt mit knapp über 200 km/H (inlusive Aufenthalt in den Stationen), drin sieht es aus wie im Flugzeug, nur mit der doppelten bis dreifachen Beinfreiheit und er ist super ruhig. Wie ein Freund (Helmut) so treffend gesagt hat: Man reist wie ein König.
Er ist IMMER pünktlich, selbst wenn man 3 Stunden fährt kommt er auf die Minute an, und in 40 Jahren nur eine Entgleisung, während eines Erdbebens, und selbst dann nie ein Todesfall.
Wikipedia weiß mehr


Japaner haben eine Superkraft: Im Zug zu schlafen, aber immer genau bei ihrer Station aufzuwachen.
Verhaltensweisen: Das absolut Schlimmste, was man im Zug machen kann, ist ... zu telephonieren! Es gilt als extrem unhöflich. Lindi und ich haben es im Zug von Yokohama nach Tokyo einmal erlebt: Ein Mann ist telephonierend reingekommen und sofort haben ihm alle Leute den "bösen Blick" zugeworfen, aber ohne etwas zu sagen. Als er fertig war hat er sich richtig beschämt umgeschaut, gerade daß er sich
nicht verbeugt und um Entschuldigung gebeten hat.
Dementsprechend, heißt der lautlose Modus beim Mobil Telephon übersetzt auch "Manieren Modus".

Das Ganze hat noch einen angenehmen Nebeneffekt: Nicht nur, daß man nicht mithören muß, wenn jemand telephoniert, nein, man hört auch keine pubertierende Kinder ihre allerneuesten Klingeltöne in voller Lautstärke ausprobieren, oder jemanden so laut Musik hören, daß man noch drei Sitzreihen weiter weg jeden Ton hört.

Manchmal hat die extreme Strenge und Angepaßtheit der japanischen Gesellschaft auch seine Vorteile!

Montag, 8. Oktober 2007

Der Alltag beginnt

Ich bin wieder an der Uni!

Letzten Freitag hatte ich zum ersten Mal einen Kurs (2 Einheiten à 1 1/2 Stunden) an der Faculty of Business Administration. Gemeldet bin ich eigentlich an der Faculty for Intercultural Studies(oder auch Cross-Cultural Studies) aber Gott sei Dank kann ich damit an allen Fakultäten studiern.
Die Uni geht auf die Gründung der "Höheren Schule für kaufmännische Wirtschaft" zurück, damit gilt sie als die zweitälteste japanische Uni, wobei die BWL-Fakultät der älteste Teil und Kern der Universität ist. Zudem war ihre Fakultät die erste höhere Schule für Handel und Wirtschaft.

Jep, ich bin schon ein wenig stolz hier studieren zu dürfen, und das auch noch mit einem Stipendium vom japanischem Staat. (JASSO)








Wohnen tu ich jetzt in der International Residence (speziell für Auslandsstudenten) der Uni auf Port Island (eine der beiden künstlich aufgeschütteten Inseln in der Bucht).
Ich kann mich aber nicht ganz des Gefühls erwehren (und ich bin nicht der einzige), das es irgendwie wie ein Verfrachten der ungeliebten Ausländer weit weg von der Stadt ist.Wenn man die Gänge im Studentenheim anschaut, erinnert es an Gefängnis ... dazu drei Gemeinschaftsduschen und Gemeinschaftsklo für ein Stockwerk.
Die Zimmer sind aber in Ordnung, und mein Zimmer ist sogar größer als das in Graz!
Das Ganze für umgerechnet 33 Euro (exklusive) im Monat. *Daumen hoch*








Am Samstag war ich wieder mit 2 Leuten aus meinem Heim (beide Deutsche) in diesem genialen Sushi und Sashimi Restaurant, das ich mit David im Sommer schon besucht hatte.
Das Essen ist einfach wunderbar und SO billig (selbst für japanische Verhältnisse).
Wir haben fast 2 Stunden lang gegessen, 2 Flaschen guten Sake und ein Bier gemeinsam getrunken und jeder hat umgerechnet nur 12 Euro bezahlt. PHANTASTISCH.
Die Hauptarbeit liegt beim Vater, der nur mehr gebückt gehen kann (man merkt auch, daß er die Essenszubereitung seit Jahrzehnten macht) während der Sohn Beihilfe leistet und sich mit den Gästen unterhält.
Das Lokal selbst liegt versteckt in irgendeiner Seitengasse und sieht ein bißchen heruntergekommen aus, aber der Fisch ist jeden Abend frisch und spitze.

Der Sohn hat mich wiedererkannt, und auch noch gewußt, daß ich Österreicher bin. *he he*
Andererseits hat das Lokal auch nur Platz für maximal 6 (!) Personen.








Heute (am 2.Montag im Oktober) ist in Japan Tag des Sports und der Gesundheit, ein nationaler Feiertag. Dementsprechend hatten ein Freund (Mikael) und ich beschlossen zum höchsten Gipfel der Rokkô-Hügelkette zu wandern. Dieser wird einfachhalber meistens nur "Berg Rokkô (六甲)" genannt (obwohl für den gelernten Österreicher 931 m ein Hügel und kein Berg ist). Rokkô ist praktisch der Hausberg (Massiv) von Kôbe, und wegen seiner Schönheit sehr beliebt.

Wir mußten es aber abblasen, denn obwohl es die letzten Tage immer sehr schön und heiß war, hat es ausgerechnet heute seit in der Früh fast den ganzen Tag geregnet. Ein andermal eben.



Interessante (und lustige) Fakten/Meinungen über Japan:

Das bei weitem wichtigste öffentliche Verkehrsmittel in Japan ist der Zug (電車 densha). Außer in Tokyo, führt die U-Bahn (地下鉄 chikatetsu) nur ein Schattendasein, und wird oft sogar von den Bussen übertroffen. Hiroshima ist übrigens die einzige Stadt mit einer Straßenbahn.
Das wunderbare aber ist die Tatsache, das die Züge fast immer absolut püktlich sind: Wenn auf der Tafel steht "Abfahrt: 17:08 Uhr", dann sitzt man besser um 17.08 Uhr im Zug, sonst is er weg, allerdings fährt er auch keine Minute früher. Welch erholsamer Unterschied zur ÖBB.
Absolut verwirrend ist am Anfang, daß es nicht eine Linie sondern hundertausend Zuglinien gibt, fast alle gehören unabhängig voneinander, verschiedenen Firmen. Trotzdem arbeiten sie perfekt zusammen, sie harmonieren sozusagen.
Muß an der wohl japanischen Gesellschaft liegen. "Wir sind eins, Perfektion ist unser Ziel, Widerstand ist zwecklos".

In der nächsten Ausgabe unserer Kolumne mehr zum Zugsystem und den Verhaltensweisen in den Zügen.

Samstag, 6. Oktober 2007

Endlich wieder da! (juchu)

Soooo ...

Nach fast 2 Wochen hab ich endlich die Zeit (und das Internet) gefunden, um tatsächlich was auf meinen Blog zu schreiben. Entgegen mehrerer Anfragen habe ich beschlossen, doch mehrere Bilder auf diese Seite hochzuladen, da es einfach zu viele Photos in meinen Alben sind und die Links zu diesen für Leser zu ungebräuchlich sind.

Die erste Woche verlief ohne große Ereignisse, ich hab mich nur wieder in die Stadt eingelebt, war ein paar mal an der Uni und hab ansonsten die Zeit genossen. Ich bin dann vom Internationalen Studenten Center zum Internationalen Studenten Homecoming Day und dem Global Career Seminar eingeladen worden. War recht interessant und das Buffet echt gut.





Übernachtet hab ich im selben Hotel wie im Sommer während des "Kobe University Summer Program in Japanese Language and Culture" (der Bericht darüber wird noch nachgereicht). Tja, ich hab schon Schuhschachteln gesehen, die größer sind als die Zimmer dort waren, dabei sind sie gar net die kleinsten, die sind in den sogenannten Kapselhotels.
Trotzdem war es angenehm und vor allem hat jedes Zimmer eine Klimaanlage, was auch nötig war bei immer noch über 30 Grad Celsius. (Übrigens gibt es kaum Räume in Japan, die nicht klimatisiert sind)






Das wärs fürs erst, muß jetzt wieder lernen gehen, aber ich hoffe meine Berichte kommen jetzt regelmäßiger und die Leser (alle 5 die es sind) kommentieren auch mal.


Und hier unsere tägliche Kolumne:

Interessante (und lustige) Fakten/Meinungen über Japan:

Japaner sind (vor allem hier in der Kansai Region) sehr höflich und freundlich zu Ausländern. Man kann keine 2 Minuten mit einem offenen Statdplan stehen, ohne daß man sofort gefragt wird, ob man Hilfe benötigt.
Natürlich ist das oft ein wenig schwer, da viele Japaner wenig Englisch wirklich sprechen können, und man daher kaum relevante Infos und wirklich Hilfe bekommt.

Viele Japaner sind bei der Sprache ähnlich den Franzosen: Wenn sie mitkriegen, daß man ein wenig Japanisch kann, werden sie es so gut es geht vermeiden auch nur ein Wort Englisch zu sprechen.
Der Unterschied ist: Franzosen tun es, weil sie der Meinung sind, ihre Sprache sei die einzig richtige der Welt; Japaner tun es, weil sie eine Art angeborene Angst vor dem Englischen haben. Zudem glauben sie wohl sie verlieren ihr Gesicht, wenn sie nicht perfekt sprechen, sie könnten ja etwas unhöfliches sagen.

Prolog

So. Ich bin also wieder hier.
In diesem Land an diesem Ort, in welches ich vor Monaten auszog um es zu erobern, nur um schon nach 3 Wochen wieder zum Verlassen gezwungen worden zu sein.
Ich wurde geschlagen und konnte meine Aufgabe nicht erfüllen ...


Meine Vorgesetzten der "Institution" waren sehr verärgert, und vergaßen meine Leistungen und Erfolge und begannen über mich zu richten.
Als Bestrafung wurde schließlich beschlossen mich zu verbannen, ironischerweise (oder grausamerweise?) an den Ort meines Versagens.
An diesem fremden, so vollkommen anderen Ort, auf daß ich hier unbestimmte Zeit in Isolation verbringen, oder gar mein Ende finden würde.



Und so landete ich hier, ausgesetzt ...
Wer ich bin, fragt ihr?
Ich bin Manuel Leitgeb, einst gefeierter Held unzähliger Erfolge in diversen Disziplinen, unter manch klingenden Namen, und jetzt,
jetzt, AUSGESETZT IN JAPAN.

Das ist meine Geschichte ...